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Cannabis auf Rezept und die Fahrtüchtigkeit

Seit 2017 können Ärzte in Deutschland Cannabis zu medizinischen Zwecken auf Rezept verschreiben. Trotz dieser legalen Möglichkeit sollten Patienten, die medizinisches Cannabis einnehmen, besondere Vorsicht walten lassen, insbesondere im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr.

Cannabis auf Rezept und die Fahrtüchtigkeit: Wichtige Informationen für Patienten

Einfluss von medizinischem Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit

Auch bei ärztlich verschriebenem Cannabis kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt sein. Die Wirkung von Cannabis kann das Reaktionsvermögen, die Konzentrationsfähigkeit und die motorischen Fähigkeiten beeinflussen, was zu einer Gefährdung im Straßenverkehr führen kann. Daher ist es entscheidend, dass der behandelnde Arzt den Patienten umfassend darüber aufklärt, wie sich die Medikation auf seine Fahreignung auswirkt.

Verantwortung des Patienten

Patienten, die Cannabis auf Rezept erhalten, tragen selbst die Verantwortung, ihre individuelle Reaktion auf das Medikament zu beobachten. Da die Wirkung von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen kann, sollten Patienten im Zweifel auf das Fahren verzichten. Rechtliche Konsequenzen, wie der Entzug der Fahrerlaubnis, sind bei einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit möglich.

Cannabis und die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

Eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) wird dann angeordnet, wenn Zweifel an der Fahreignung bestehen, beispielsweise nach dem Konsum von Cannabis im Straßenverkehr. Dies gilt auch, wenn Cannabis aus medizinischen Gründen verschrieben wurde.

Wann wird eine MPU angeordnet?

Eine MPU kann angeordnet werden, wenn bei einer Verkehrskontrolle Auffälligkeiten festgestellt werden oder die THC-Werte im Blut zu hoch sind. Auch bei Patienten, die Cannabis auf Rezept einnehmen, kann dies der Fall sein. Entscheidend sind dabei die nachgewiesenen THC-Werte im Blut, welche festgelegte Grenzwerte überschreiten dürfen, aber gleichzeitig durch das verschriebene Cannabis erklärbar sein müssen.

Vorbereitung auf die MPU bei Cannabiskonsum

Für Patienten, bei denen aufgrund des Cannabiskonsums eine MPU angeordnet wird, ist eine gründliche Vorbereitung von entscheidender Bedeutung.

  • AbstinenznachweisHäufig wird ein Abstinenznachweis gefordert, der über mehrere Monate hinweg durch regelmäßige Urin- oder Haarproben erbracht wird. Diese Anforderung kann auch für Personen gelten, die Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren und Beikonsumfreiheit sowie gute Compliance nachweisen müssen.
  • Psychologische VorbereitungNeben dem Nachweis der Abstinenz sollten Betroffene sich intensiv mit ihrem Konsumverhalten auseinandersetzen. MPU-Vorbereitungsseminare bieten eine wertvolle Unterstützung bei der Aufarbeitung des eigenen Konsums und der Vorbereitung auf die psychologische Untersuchung.
  • Medizinische Dokumentation: Patienten, die medizinisches Cannabis einnehmen, sollten sämtliche ärztlichen Bescheinigungen über die Verordnung und Dosierung aufbewahren. Diese Dokumente können im Rahmen der MPU als Nachweis für den legalen Konsum von Cannabis dienen. 

Fazit:

Patienten, die medizinisches Cannabis auf Rezept erhalten, sollten sich stets der möglichen Auswirkungen auf ihre Fahrtüchtigkeit bewusst sein. Die verantwortungsvolle und aufgeklärte Teilnahme am Straßenverkehr ist unerlässlich, um sowohl die eigene Sicherheit als auch die anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Bei einer MPU ist eine gründliche Vorbereitung, die sowohl den Abstinenznachweis als auch die psychologische Auseinandersetzung mit dem Konsum einschließt, unerlässlich.

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